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Dienstag, 12. November 2013

Leere und Hilflosigkeit?!

Quelle:

www.gedankenblumen.wordpress.com


Leere und Hilflosigkeit?!


Liebes Tagebuch!


Der Tag war spannend, traurig, freudig, ärgerlich und erschöpfend. So kann ich am Ende sagen, ich bin ein glücklicher Mensch, weil alles vorhanden war?


Nein, das kann ich nicht, denn trotz Liebe und Ausgefülltheit, beinhaltet dieser Tag etwas, was das Leben sehr leer erscheinen lässt: HILFLOSIGKEIT und OHNMACHT.


Erfahrungsgemäß sind Gedanken, Gefühle und sogar Worte und Taten analysierter in mir integriert, berechenbar und verändernd beeinflussbar. 


Doch gibt es Momente, in denen nichts mehr nach einem sicheren Ablauf oder nach einer bestimmten Gesetzmäßigkeit absehbar oder greifbar funktioniert. Es ist einfach, wie es ist.


Dann ist der Zeitpunkt der emotionalen Spannung. Der Verstand will begreifen, doch das Leben läuft ohne ersichtlichen Sinn oder Grund in Richtungen, die der Verstand nicht erfassen kann. 


Diese Zerrissenheit von Leben und Sinngebung mit den nutzbaren Instrumenten aller Sinne und des Körpers an sich, lässt diese weite innere Dehnung als Leere erscheinen.


Diese Leere kann ich nun füllen mit Ablenkung, Ignoranz, oder mit Schlaf, aber trotzdem ist sie existent und auch die rosarote Positiv-Brille findet in ihrer Anwendung keine Antworten für Fragen, die noch nicht einmal vorhanden sind, da Leere eben nur als nichts weiter wie pure Energie des Nichts zu verstehen ist und ebenso mit nichts anderem eine Verbindung oder Melange eingeht, außer mit sich selbst.


So fällt man und fällt und fällt und jeglicher Optimismus wird durch den Unverstand zermalmt, wie die lästige Fliege auf einem Käsestück. Ich warte auf den Aufprall, das erlösende, wenn vielleicht auch schmerzhafte, doch sichere Ende.


Wenn ich da nicht aufpasse, hat die Traurigkeit über dieses Unvermögen des Geistes das Potenzial für eine Depression. Doch dazu bin ich nicht bereit, noch willens.


Was also tun, um die Leiter in meinem Erdloch ohne Licht im Dunklen zu finden?


Ich sehe mir diese Leere, diese Lähmung in mir an und lasse die Dinge in ihrer Hilflosigkeit verweilen. Dann nehme ich mir das Recht auf Vertrauen, Frieden und Spirit und mit diesen Elementen der Ruhe, erschaffe ich Zeit, die Körper, Geist und Seele wieder erneut zusammen wachsen lässt.


Danach, so hoffe ich, nach jeder dieser Ruhezeiten bisher nicht umsonst, entsteht ein neuer Tag, ein neuer Abschnitt, ein neuer Morgen, wo genauso unverhofft Prioritäten und Ereignisse wieder passend mit Körper, Geist und Seele im Einklang ihren Rhythmus zur Harmonie finden. 


Dann sind die zerreißenden Extreme in mir und um mich herum vergangen. Ich erklimme die Stufen der hell beschienenen Morgensonnen-Leiter und steige der Welt wieder entgegen.


Ich schüttele wie eine fröhliche Stute meine wilden Locken und genieße die Sonnenstrahlen und das, was der Tag für mich bereit hält. Es war eine sehr lange Nacht, ich bin bereit für neue Taten, Menschen, Ereignisse und Wege.


Trotzdem schaue ich noch einmal in das Grab meiner düsteren Einsamkeit und Leere und stelle fest: 


Es war die gesamte Zeit über ein wärmendes Kerzlein der Kreativität und Seelentiefe in mir und neben mir an meine Seite gestellt, als kleine Flamme der Hoffnung für mich persönlich am Glimmen. 


Der Glaube allein hat in Liebe zu mir selbst dieses Fämmchen behütet, ohne es jedoch im Drama des Selbstvergessens versunken, zu erkennen.


Das allein gibt trotzdem rückblickend nun tröstend Mut und Vertrautheit in das, was eben noch so schwer mein Herz bedrückte und schon in der nächsten dunklen Nacht über mich gestülpt, erneut in mir erscheinen kann.


So wache ich dann über diese Bereicherung, ausstaffiert mit diesem Erlebnis, das nächste mal sicherlich entspannter über dieser Ruhe im Dunklen, aus der Erkenntnis schöpfend und nutze die Ruhe und Kreativität der Seele, um mir die Nacht zu versüßen, bevor der nächste Tag verspricht, ein wundervoller im Kreise der geliebten Wartenden zu werden!


Danke Leben!


©®CWG, Claudia Weidt-Goldmann, Wettesingen, 12./13.11.2013.

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