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Freitag, 11. Oktober 2013

Gerechtigkeit, Sache des Standpunktes und des Blickwinkels?!

Gerechtigkeit, Sache des Standpunktes und des Blickwinkels?!

Gerechtigkeit, Frieden, Harmonie… schöne Schlagworte, die ich sofort im Namen der Liebe und der Gemeinschaft mit unterschreibe. Aber wieso funktionieren diese Tugenden nicht, in einer Gesellschaft, die geistig wie technisch so hoch entwickelt ist? Wieso ist es nicht möglich, ganze Völker zu vereinen unter diesen Motti?

„Love, Peace and Happyness“ waren einmal die gleichen Schlagworte zu einer früheren Zeit, oder auch „Make Love not War“. Nun sind wir zeitlich rational und emotional zu der Weiterentwicklung gekommen „vom ICH zum WIR“, „Liebe ist der Schlüssel“ und einige andere Phrasen, die es gilt mit Leben zu füllen.

Da treffen sich in der realen Welt Menschen und bekommen es noch nicht mal in Familien, Freundschaften oder Nachbarschaften, geschweige denn in Partnerschaften gebacken, diese Worte auszukleiden und ihnen ein Gesicht zu geben oder gar sie vorzuleben, so wie wenige, sicherlich ebenfalls mit Fehlern behaftete normale, doch strahlkräftige, charismatische Menschen, die diese Tugenden eine kurze Weile für sich beansprucht haben und übersetzt haben für die Menschheit, indem sie es praktizierten und täglich aufs Neue anstrebten; diese Bewusstwerdung des Guten und des Bösen und dieses dann im Alltag zu lenken mit der eigenen Willenskraft und Disziplin.

Aber da erscheint für mich schon der Haken. Willen, Disziplin, ok, da wären schon mal zwei dieser Gesellen, für die ich keine Verwandtschaftsgefühle hege. Vielleicht ist da noch starke Emotion, die mich antreibt. Ein Kick, der mich berührt und Kraft gibt für mein Tun. Aber starker Wille in allen Bereichen meines Seins? Oder gar Disziplin? Und wenn ich mit Willen und Disziplin gesegnet wäre, wer lehrte sie mich? Habe ich überhaupt Lehrer in dieser Beziehung in meinem Leben gehabt? Was ist, wenn diese Lehren und Vorbilder gänzlich fehlten? Dann ist doch das erste Problem schon geschaffen, diese Tugenden auszuleben und dadurch den nächsten Schritt zu erreichen, ein Fundament, auf das ich alles weitere aufbauen kann.

Den nächsten Schritt erreichen heißt aber auch auf diesem Fundament einen Standpunkt zu besitzen, eine Basis, eine Stelle, von der ich auf mein Leben und mein Denken, Fühlen, Handeln blicken kann. Was ich da sehe kann ich für gut befinden, kann es aber auch für sehr schlecht empfinden. Nun habe ich die Wahl, kann mich entscheiden, vorausgesetzt, ich habe genügend Selbstbewusstsein in mein Leben eingepflanzt bekommen, um diese Entscheidung auch zu fällen und anzugehen. Wer aber sagt mir dann, dass ich den richtigen Weg gehe, die richtige Entscheidung treffe? Ist es meine Prägung vielleicht, dass ich Geld, Macht, Geilheit, Sucht nach Mehr und Neid mit Geiz gepaart meinen Lebensstil ausmachen wird und ich dieses als meine wahre Bestimmung und meinen Weg des Lebens erkenne, um mein Bestreben nach einer gerechten Welt zu fördern. Oder ist es dem gegenüber mehr der Blickwinkel und die Basis, dass ich in einem liebevollen Elternhaus gelernt habe, dass es wichtig ist, zu lieben, zu lachen, zu weinen, zu trösten, zu entschuldigen, zu vergeben, zu teilen, zu gönnen, dort eine vernünftige Streitkultur erlernt habe mit gegenseitiger Toleranz und Akzeptanz, in der es Usus war zu geben und zu nehmen aber auch zurück zu stehen für die Gemeinschaft oder sich einzusetzen, wie es von Fall zu Fall erforderlich ist? Dann könnte es noch sein, dass ich in dieser Familie gelehrt bekommen habe, dass meine Bestrebungen um Liebe, Familie, Glaube, Liebe, Hoffnung, Arbeit und die Suche nach dem Sinn des Lebens für mich mehr bedeuten müssen, als der schnöde Mammon? Welche Seite ist die richtige Seite und wer entscheidet wiederum dieses oder urteilt sogar darüber, welche Seite davon richtig und welche falsch ist?

Die Welt und deren Naturkreisläufe würden sicherlich mit der Stimme der universellen oder auch göttlichen Kraft antworten, dass nur die Harten in den Garten kommen, also die, die sich durchbeißen, die alle anderen hinter sich lassen wie beim Spermienrennen um die Eizelle im Mutterleib. Nur einer kann gewinnen und überlebt diesen Zirkus. Ist dieser eine, diese Ego-Mutation aber dann lebensfähig in seiner Art und seinem Lebensstil? Oder wird er über kurz oder lang die Welt mit in den Untergang reißen… Tako je zivot…. So ist das Leben?? Nein, das wäre zu einfach – gleichwohl dem Kreislauf-Glauben entgegenkommend!

Doch auch die Welt und deren Naturkreisläufe scheinen zu zweifeln, scheinen zwei – zu sein, sich zu entzweien in ihren Zwei-feln. Denn würde sich der Mensch nach dem Familienbild richten, dann wäre Liebe, Harmonie und Gemeinschaft eine ganz andere Form, diese würde sicherlich über kurz oder lang sehr sinnvoll versuchen, im Konsens und facettenreich dieses Leben zu meistern und möglichst wenig an Ressourcen zu zerstören, gerade so die Natur nutzend, wie es im Alltag von Nöten ist.

Gemeinschaft wäre dann in meinen Augen im ersten Beispiel eine Gesellschaft von Lobbyisten, von Machern und Machtstrebern, von Hierarchie, Zucht Seil- und Machenschaft. Im zweiten, familieären Fall aber wohl eher eine Gesellschaft im Sinne von Gemeinschaft, Gemeinwohl, Gemeinnützigkeit, sozial und demokratisch, friedvoll im Miteinander im Einklang mit der Natur, wohlwissend, ein Teil davon zu sein. Ein Denkansatz der so für Demokratie und Sozialismus wohl ursprünglich ersonnen wurde, vielleicht sogar, wäre da nicht der Egomane und Egoist mit im menschlichen Spiel gewesen, eine durchführbare wirkliche kommunistische Denk- und Handelsweise, die nicht in monopolistisch-diktatorischem Despotentum ausartet. Diese Definition ist aber nur jetzt mal angedacht von mir, befinden werden darüber sicher Philosophen und Politiker in einem fachlichen Gremium besser, als ich mit meinem Wohnzimmerkunstwissen.

Den Denkansatz aber so auszuformulieren, dass klar sein sollte, dass diese Unterschiedlichkeit in Prägung, Lehre, Auffassung, Gesellschaft und anderem der wahre Knackpunkt im Scheitern von Denkmodellen, Gesellschaften, Netzwerken, Parteien oder einfach nur Gruppengemeinschaften ist, sollte vielleicht mit diesen überspitzten und einfachen Gegenüberstellungen von mir transportiert worden sein in die heutige geistige Entwicklungsphase, so dass man vielleicht heute, vielleicht in der nächsten oder übernächsten Generation Denker und Macher findet, die diesen Quantensprung schaffen, zu überwinden, so dass es dann für alle Menschen der Welt für die Begriffe Frieden, Gerechtigkeit, Harmonie etc. genau nur eine einzige Auslegungsweise gibt, eine Definition, einen Standpunkt, einen Blickwinkel, ein Streben dieses mit diesem einen Blickwinkel und Standpunkt zu erreichen.

Dann und nur dann ist es für mich möglich, dass jeder erkennt, wie wichtig es für den heutigen Satz vom ICH zum WIR ist, den ich als Zielsetzung voraussetze, dass man diese gesamte von mir eruierte Vorstufe, den ersten Schritt vor diesem erklärten Ziel, nämlich den zweiten Schritt der Zielsetzung nicht vergisst. Denn zielgerichtet und lösungsorientiert Handeln würde hier nur bedeuten dieses nicht nur zu erkennen und zu verstehen, sondern heute vielleicht noch nicht machbar , so doch in Zukunft ein Weg, der von klugen Köpfen zur Zielerreichung angegangen werden kann, wobei ich glaube, ganz fest glaube, dass der Weg hier auf Erden unser Ziel schon ist, dass die Probleme die Leitplanken und Sackgassen sind, dass die Lösungen und kleine Freuden und Errungenschaften, bescheiden betrachtet das wahre Glück ausmachen und immer zu Zufriedenheit und Harmonie finden müssen, da sie die Wurzeln nicht im Extrem haben und somit nicht kraftzehrend ausgeglichen werden müssen.

Danke fürs Zuhören,

©®CWG, Claudia Weidt-Goldmann
Breuna-Wettesingen, Nordhessen, Germany 04.08. 2011

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